Spumante: Das wahre Gold des Trentino
Körperreiche und kraftvolle Weißweine hingegen wachsen vorwiegend in den schmucken Tälern, des mit fast 10.000 Hektar recht kleinen Anbaugebietes. Doch die für das kleine Gebiet große Zahl von Erzeugern (über 7.000) baut nicht nur fruchtig-frische Weißweine aus und das Aushängeschild der Provinz, den herrlich prickelnden Spumante Trento DOC (aus dem Haus Cavit, Ferrari oder Letrari), sondern auch exzellente Rotweine, die vor allen Dingen von den autochthonen Reben stammen. So der außergewöhnliche Teroldego, der am besten im so genannten Campo Rotaliano, einer Ebene am Zusammenfluss von Etsch und Noce gedeiht und als "König der Trentiner Weine" gilt.
Die Cantina Rotaliana di Mezzolombardo gibt hier einen wunderbaren Einblick in den Ausbau dieser extravaganten, traditionell auf Pergelerziehung gedeihenden Traube. Eine weitere autochthone Rebe ist der Marzemino. Der Wein aus dieser Traube hat Lebendigkeit und Brillanz, ist fein und zart und sollte empfehlenswerter Weise jung getrunken werden (Trentino Marzemino Azienda Agricola Longariva oder der Trentino Superiore DOC Marzemino dei Ziresi, Trentino Superiore DOC Marzemino di Isera aus dem Haus Vivallis).
Kulinarisches gestern und heute
In der Zeit des lange andauernden "Tridentischen Konzils" erlebte die Küche des Trentino ihren größten Glanz. Das zur Gegenreform einberufene Konzil gegen Luther zog sich mit unterschiedlichen Unterbrechungen von 1545 bis 1563 hin. Reichhaltige Renaissance-Gerichte und Bankette zogen sich über mehrere Tage hin und spiegelten die Pracht der Höfe wider.
Köche im Gefolge der Bischöfe, Prälaten und Kardinäle sorgten für eine abwechslungsreiche Küche und heute noch wird zu großen Anlässen das "Pasticcio di macceroni", das schon im mittelalterlichen "Libro de arte coquinaria" (Buch der Kochkunst) von Maestro Martino seine Erwähnung fand und über den Hof von Ferrara nach Trient gelangte.