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Italien

10.April 2007

Spumante: Das wahre Gold des Trentino

Von: Peter Frank

Letrari

Während die Bauern und das einfache Volk sich von Polenta, Kraut, Speck, Minestrone und Käse ernähren musste, schwelgten die vornehmen Herrschaften in Gerichten, die aus Waldtieren, wie Damwild, Gams und Reh zubereitet wurden.

 

Als im 17. Jahrhundert den Italienern die Vorherrschaft auf dem Gebiet der Kochkunst verloren ging, blieb das Trentino von den neuen, ausländischen Einflüssen verschont. Seine Küche, die bis heute authentisch ist, blieb den traditionellen Speisen treu: Schweinefleisch, Wurstwaren, Käse, Polenta, Kraut und Knödel (canederli) in den verschiedensten Zubereitungsformen und Salzfleisch (carne di manzo salada). Die herkömmliche Küche schätzen die Einheimischen noch heute.

 

 
Am Karneval gibt es beispielsweise Smacafam, der Buchweizenauflauf mit Knoblauchstückchen und frischen Salamischeiben, der zum fröhlichen Anstoßen passt und in allen sozialen Schichten verbreitet ist. Spezialitäten sind auch das lepre all trentina, ein süßsaures Ragout oder das gefüllte Huhn mit Nüssen, Pinienkernen, in Milch eingeweichtem Brot, Leber und Eiern. Beliebt dabei der Mandarinensenf (mostarda di mandraini), der besonders schmackhaft ist.

 

Fisch gibt es eher weniger. Aber dafür Süßspeisen, die die Trentiner mit den Südtirolern gemein haben: Strudel mit Äpfeln, Krapfen oder die Torte aus in Milch eingeweichtem altbackenem Brot, zu dem Obst, Mehl, Zucker und Nüsse gemischt werden. So ist die einheimische Küche immer noch in den ältesten Traditionen verankert und stark von der geografischen Lage, vom Klima und von der Landesgeschichte geprägt. Auch der Wein gehört zur Tradition und fehlt auf keinem Tisch, weder im Mittelalter noch im 21.Jahrhundert.

Immer wieder Trentino

Bei jeder Fahrt über den Brenner Richtung Süden werde ich in Zukunft immer ein Halt im Trentino einlegen, denn die unvergessliche Alpenkulisse bei jedem Glas Wein bei den Winzern in den wunderschönen, farbenprächtigen Dörfern wird ewig haften bleiben.

Dieser Anblick von Grün soweit das Auge reicht und schroffen, nach oben nicht endenden Felsen, diese Natur und die Gerüche, die sich in die Nase einbrennen und man bei jedem Schluck des Weins oder des Spumantes wieder auftauchen und lange schmecken, sind einzigartig.