Brasilien

15.April 2010

Brasilianischer Wein

Von: Michael Giesen

Brasilianischer Wein auf der ProWein

Zum Vergleich: Der Deutsche konsumiert statistisch im Schnitt etwa 24 Liter, wie Monika Reule, die Geschäftsführerin des Deutschen Weininstitutes, aus Anlass der ProWein 2010 bestätigt hat. Das ist sicher einer der Gründe, warum der deutsche Markt für die Brasilianer ganz oben auf der Export-Prioritätenliste steht.

 


Ein äußerer Ausdruck des Inter
esses: Der brasilianische Stand bei der ProWein vergrößerte sich zusehends; auch die Zahl der ausstellenden Weinproduzenten hat stetig zugenommen. Übrigens auch bei der Kölner Lebensmittelmesse Anuga waren die Brasilianer mit ihrem Weinstand vertreten; einige ihrer Tropfen wurden dort prämiiert.

 


Eines können die brasilianischen Winzer richtig gut: Schaumweine herstellen, und zwar nach traditioneller Methode. Dabei machen sie gewissermaßen aus der Not eine Tugend: Durch die frühe Lese schlagen sie dem feucht
en Klima im südbrasilianischen Anbaugebiet  ein Schnippchen. Die Schaumweinpalette ist recht breit: Frische und elegante Tropfen perlen ebenso im Glas wie fruchtig-kräftige. Verarbeitet werden meist traditionelle Rebsorten: Chardonnay und Pinot noir. Als Beispiel mag der 2005er Millésime brut von Miolo gelten. Ein herrlich frischer Champagner-Stil.

 


Die Stillweine stehen mittlerweile ihren perlenden Verwandten in nichts nach. Ihr eher europäisch geprägter Stil – vor 135 Jahren legten Auswanderer aus Italien
in Südbrasilien die ersten Weinhügel an - unterscheidet sie von den Neue-Welt-Weinen aus den Nachbarländern Argentinien und Chile. Ein gutes Beispiel hierfür ist der „Talento“ aus dem Hause Salton. Der Jahrgang 2005 aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Tannat wirkt dicht und harmonisch-rund mit leichtem Schokoladehauch.

 


Der Zusammenklang von Cabernet Sauvignon und Grenache bringt beim „Marselan“ 2005 von Casa Valduga dunkle Fruchtaromen hervor, gepaart mit animalischen Tönen und Tabaknoten.