Tschechien

10.Januar 2008

Verkostung im Schlosskeller

Von: Peter Frank

In Tschechiens Hauptstadt Prag gibt es tolle Bierkeller und hier fließt der Gerstensaft in Strömen. Bier machen können sie, die Tschechen. Aber Wein? Ja, auch! Aber wo und von welcher Qualität? Obwohl im Land schon unter Kelten und Römern Wein angebaut wird, ist es im Vergleich zu seinen europäischen Nachbarn eher ein weißer Fleck auf der Landkarte. Man muss sich schon auf die Suche begeben.

Die Zweigeltrebe ist in Tschechien weit verbreitet.

In Tschechien weit verbreitet: Zweigeltrebe

Unsere Reise führt ins die südmährische Weinregion, südlich von Brno (Brünn). Vier Regionen –Znojmo, Mikulov, Velke Pavlovice und Slavacko – teilen sich 17841 Hektar, mit 311 Weinorten und rund 20000 Winzern. Eine wunderschöne, unbeleckte, fast verlassene Landschaft, die an das niederösterreichische „Weinviertel“, dem größten Anbaugebiet Österreichs, grenzt. Nette kleine Dörfer zieren, wie kleine Farbtupfer, die Gegend.  Für touristische Entdeckungsreisen ideal, egal ob imposante Schlösser, trutzige Burgen oder riesige Klöster mit idyllischen Kellergewölben.

Wein: Kurz und bündig

Das straffe Programm lässt es nicht zu, kleine, unbekannte Weingüter zu besuchen. Deshalb nur eine kleine Auslese: Wir gelangen zur Sonberk Winery in Pouzdrany, bestimmt eines der modernsten Weingüter des Landes. Hier werden überwiegend Weißweine produziert: Taminer, Pinot Gris, Palava, Riesling und Mährischer Muskat. Frische, fruchtige und saubere Weine, die teilweise auch ins Ausland gelangen. „Wir sind bestrebt, unsere Weine natürlich wie möglich zu produzieren, deshalb haben wir auch einige Auszeichnungen erhalten“, sagt die Marketing-Managerin Vladimira Mrazova. Auch der Bio-Anbau ist bei Sonberk im Versuch. Die Versuche sollen sehr positiv verlaufen sein. Sehenswert auch das Schloss von Mikulov (Nikolsburg) mit seinem riesigen Schlosskeller mit dem Riesenfass von 1014 Hektoliter Volumen. Ein wirkliches Ein absolutes Muss ist der Besuch des nationalen Weinbauzentrums in den historischen Räumlichkeiten des wohl schönsten Barockschlosses Tschechiens in Valtice. Im Rahmen eines groß angelegten Projektes wurde das Schloss komplett renoviert. Die 1999 gegründete gemeinnützige Gesellschaft „Nationales Weinbauzentrum“ lobt jedes die besten Weine Tschechiens aus Siegel „Salon), die dann vor Ort verkostet und gekauft werden können (gibt eine gute Übersicht über die Produktion und die Qualität im Lande). Der Ort Vatice (Feldsberg), die „Perle Südmährens“ gehört zum Weltkulturerbe. Also allemal einen Ausflug wert. Ein weiteres Highlight ist der Ort Znojmo (Znaim) mit seinem noch gut erhaltenen historischen Stadtkern. Mittelalterliche Häuser und Kirchen, die Znaimer Burg sowie das Kloster Louka (hier hat uns die Führerin die Weinverkostung verweigert, weil schon Feierabend war) sind im wahrsten Sinne des Wortes ein Erlebnis.

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