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Italien

10.April 2007

Spumante: Das wahre Gold des Trentino

Von: Peter Frank

Letrari

Das zur Gegenreform einberufene Konzil gegen Luther zog sich mit unterschiedlichen Unterbrechungen von 1545 bis 1563 hin. Reichhaltige Renaissance-Gerichte und Bankette zogen sich über mehrere Tage hin und spiegelten die Pracht der Höfe wider.

 

 
Köche im Gefolge der Bischöfe, Prälaten und Kardinäle sorgten für eine abwechslungsreiche Küche und heute noch wird zu großen Anlässen das "Pasticcio di macceroni", das schon im mittelalterlichen "Libro de arte coquinaria" (Buch der Kochkunst) von Maestro Martino seine Erwähnung fand und über den Hof von Ferrara nach Trient gelangte. Während die Bauern und das einfache Volk sich von Polenta, Kraut, Speck, Minestrone und Käse ernähren musste, schwelgten die vornehmen Herrschaften in Gerichten, die aus Waldtieren, wie Damwild, Gams und Reh zubereitet wurden.

 

Als im 17. Jahrhundert den Italienern die Vorherrschaft auf dem Gebiet der Kochkunst verloren ging, blieb das Trentino von den neuen, ausländischen Einflüssen verschont. Seine Küche, die bis heute authentisch ist, blieb den traditionellen Speisen treu: Schweinefleisch, Wurstwaren, Käse, Polenta, Kraut und Knödel (canederli) in den verschiedensten Zubereitungsformen und Salzfleisch (carne di manzo salada). Die herkömmliche Küche schätzen die Einheimischen noch heute.

 

 
Am Karneval gibt es beispielsweise Smacafam, der Buchweizenauflauf mit Knoblauchstückchen und frischen Salamischeiben, der zum fröhlichen Anstoßen passt und in allen sozialen Schichten verbreitet ist. Spezialitäten sind auch das lepre all trentina, ein süßsaures Ragout oder das gefüllte Huhn mit Nüssen, Pinienkernen, in Milch eingeweichtem Brot, Leber und Eiern. Beliebt dabei der Mandarinensenf (mostarda di mandraini), der besonders schmackhaft ist.