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Italien

05.September 2011

Der Mann, der dem Piemont den Rücken kehren wollte, bis er diese Hände sah

Von: Christoph Hofmaier

Natürlich durchschauen erfahrene Weinkellner diese Blender und sehen routiniert über deren Anmaßung hinweg. Lochar wirkt dagegen ehrlich und souverän, ohne großes Gehabe. Er bringt es ohne große  Umschweife auf den Punkt. Schließlich kamen die Gäste an diesem Abend, um Weine zu probieren und nicht, um weinakademischen Vorträgen beizuwohnen. Entspannt und noch immer mit großem Interesse lauschen sie Lochars Ausführungen.

Und nun kommt Marcos großer Auftritt. Er bedankt sich für den Abend in seiner Muttersprache, Lochar übersetzt sinngemäß. Alsdann verschwindet Marco und rollt nach wenigen Minuten die gestapelten Weinkartons in den Saal. Natürlich hat er seine Weine direkt aus dem Piemont mitgebracht. Die Leute tragen ihre wirklich preisgünstigen Kartons mit und bezahlen – in bar natürlich. Den Rest des Weines wird Marco noch weiter nördlich verkaufen und Ulrich Lochar  zwei weitere Weinabende bei Hamm für Marco durchführen, die seine Tochter mit ihrem Mann organisiert haben.

Inzwischen, im Jahr 2011, ist Ulrich Lochar in den Ruhestand getreten – allerdings nur in den beruflichen. Endlich wird er das tun können, was er immer schon wollte. Aber das ist wieder eine andere Geschichte, die der Leser vielleicht einmal an einem der weiteren Weinabende erfahren wird. Wer weiß!

Den Weinverkauf führt die nächste Generation von Hamm aus - noch nebenberuflich - über das Internet, wodurch sowohl Stamm- als auch Neukunden nicht nur an den Weinabenden, sondern auch ganzjährig mit den Weinen der Saviglianos beliefert werden können.

Natürlich wird Ulrich Lochar auch weiterhin durch die Abende mit Marco Savigliano führen.

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