Spumante: Das wahre Gold des Trentino
Machen wir uns nichts vor, das Trentino war doch früher nur das Stück Land, das wir auf dem Weg in den Süden nur kurz zur Kenntnis genommen haben. Raus aus den Bergen und schnell ans Mittelmeer.
Nichts von dem satten grün der Wiesen und den Reben, nichts von den majestätischen Bergen, nichts von den malerischen Dörfern ist haften geblieben. Leider, muss man sagen, denn diese norditalienische Provinz zwischen den Gletschern der Dolomiten und den Oliven- und Zitronenhainen des Gardasees birgt fantastische Erlebnisse, was Land und Leute, was vor allen Dingen Wein angeht.
Hier ist die Sonne in die Traube verliebt. Hier ist der Spumante das wahre Gold.
Es lohnt sich allemal dem Trentino (deutsch veraltet: Welschtirol) einen Besuch abzustatten. Dabei sollte man sich genügend Zeit lassen, denn die rund 11.000 Trauben erzeugenden Betriebe haben mit ihrer Erfahrung, die bis in die Römerzeit zurückreicht, erstklassige Produkte. Allen voran der Spumante, der von der massiven Umstellung von Rot auf Weißwein profitierte. Hatte der Rotwein 1980 eine Mehrheit von 80 Prozent, hat sich das Verhältnis 2002 umgekehrt. Heute beträgt der Anteil von weißen Trauben weit mehr als 60 Prozent der Produktion. Durch diese rasante Entwicklung bei den Winzern zugunsten von Chardonnay und Pinot Grigio schnellte auch die Schaumweinproduktion in die Höhe.
Aushängeschild Spumante
Interessant, dass das Trentino eher vom südlichen Veneto als von Südtirol beeinflusst ist. Hauptgrund ist, dass der Großteil der Rebflächen im Etschtal liegt. Außerdem bedingen verschiedene Klimaeinflüsse sehr unterschiedliche Weine. So findet man im Süden eher ein mediterranes Klima (Gardasee), während im nördlichen Trentino vorwiegend Klimaverhältnisse wie an der Mosel herrschen.
Teilweise klettern die Weinbauflächen bis in Höhen von 1.000 m.