Deutschland - Archiv 2004

Mosel-Saar-Ruwer: Der 2004er überzeugt mit Frucht und Mineralität

Herbstbericht zum Weinjahrgang an Mosel, Saar und Ruwer: Gute Qualität, durchschnittliche Menge

Pressekonferenz, Fahrgastschiff "Stadt Saarburg"

Saarburg, Fahrgastschiff "Stadt Saarburg". Gute Qualitäts- und Prädikatsweine in ausreichender Menge dürfen die Verbraucher vom Weinjahrgang 2004 an Mosel, Saar und Ruwer erwarten. "Wir können uns dank der günstigen Witterung im September und Oktober auf fruchtige, vollreife und aromatische Rieslingweine mit moderatem Alkoholgehalt freuen", sagte Ökonomierat Adolf Schmitt in der Herbstpressekonferenz des Mosel-Saar-Ruwer Wein e.V. auf dem Fahrgastschiff "Stadt Saarburg", während in den Steillagen die Traubenlese noch in vollem Gange war.

Erfreulich sei auch die Erntemenge. "Nach dem knappen 2003er haben wir in diesem Jahr wieder eine Ernte, die im langjährigen Durchschnitt liegt", berichtete der Vorsitzende der Weinwerbung weiter. Auf etwa 1,03 Millionen Hektoliter (davon rund 960.000 Hektoliter Weißwein) wird die gesamte Erntemenge des Weinjahrgangs 2004 im größten Steillagenweinbaugebiet der Welt geschätzt. Im Jahr 2003 waren es aufgrund der Trockenheit und Hitze nur 840.000 Hektoliter. Zudem lagen die Mostgewichte extrem hoch, der größte Teil der geernteten Weine lag im oberen Prädikatsbereich. "Echte" Qualitätsweine für jeden Tag waren in diesem Ausnahmejahr selten. Vermarktet wurden die 2003er aber zu mehr als 80 Prozent als Qualitätswein.

Weinlese 2004, Saar
28.10.04

Dabei sind aber gerade die guten, im Alkohol weniger üppigen Zech- und Terrassenweine bei den meisten Verbrauchern am beliebtesten. Mit solchen Weinen, die dann z.B. als Hochgewächs oder Classic auf den Markt kommen werden, wartet der 2004er wieder verstärkt auf. Bei selektiver Lese werden viele qualitätsorientierte Winzer auch hochwertige trockene Prädikatsweine erzeugen. Hinzu kommen dank Edelfäule (Botrytis) auch edelsüße Spezialitäten wie Auslesen und Beerenauslesen.

Selten waren die Keller vor der Lese so geräumt

Gebietsweinkönigin Nicole Kochan, Ökonomierat Adolf Schmitt

"Selten waren die Keller vor der Lese so geräumt wie in diesem Jahr", so Ökonomierat Schmitt weiter. Vor der Ernte wurden noch - zu höheren Preisen - QbA-Weine und Spätlese gesucht, aber mangels Angebot wurde kaum noch etwas gehandelt. Da auf dem Fassweinmarkt gute QbA-Weißwein-Moste gesucht sind, wird mit einem problemlosen Abverkauf zu stabilen Preisen gerechnet. Eine Ernte von 1 bis 1,1 Millionen Hektolitern entspreche nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre genau der vermarktbaren Menge an Moselwein, so Adolf Schmitt. Erste Preisnotierungen für Moste der Rebsorte Müller-Thurgau lagen bei 65 bis 70 Cent pro Liter.

[ Vegetationsverlauf 2004 ]

Photos: © Hofmaier.com