Frankreich - Côtes du Rhône
Côtes du Rhône Challenge 2004
AVIGNON, 17.05.04 - Maxi Kaulisch, deutsche Finalistin heim "Côtes du Rhône Challenge 2004", hat den Sprung aufs Siegertreppchen nur ganz knapp verpasst. In dem vom Weinbauverband Inter Rhône bereits zum vierten Mal ausgerichteten Nachwuchswettbewerb um den Besten Internationalen Sommelierschüler belegte die Hamburger Hotelfachschülerin den undankbaren vierten Platz.
Im südfranzösischen Avignon trat die 23-Jährige Hamburgerin am 17. Mai 2004 im großen Finale des Sommelier-Nachwuchswettbewerbs zusammen mit den Landessiegern aus Belgien, Kanada. Irland, der Schweiz und den Niederlanden an. Die erst 19-Jährige Belgierin Hanne van Schelstraete von der Hotelfachschule Ter Greene Poorte in Brügge gelang es, sich in dem spannenden Finale mit knappen) Vorsprung gegen ihre fünf Mitstreiter durchzusetzen.
Damit geht der "Côtes du Rhône Challenge" bereits zum dritten Mal nach Belgien. Hinter der Belgierin belegten der Holländer Leendert-Jan Klap (22) von der Eloge Hotelschool in Den Haag und Jordan Harris (23) vom Niagara College in Kanada die Plätze zwei und drei.
Im Maison des Vins in Avignon mussten die sechs Kandidaten insgesamt vier Prüfungsabschnitte absolvieren. Im ersten Teil ging es um die Wein-Speisen-Harmonie. Nach einer kurzen Weinbeschreibung ging es darum, die Harmonie zu einem vorgegebenen Gericht, einer Entenbrust mit provenzalischem Zucchinigemüse, zu beschreiben. In einem zweiten Schritt sollten die angehenden Sommeliers dann ein typisches Gericht ihres Heimatlandes empfehlen.
Als dritte Teilaufgabe mussten die Kandidaten zu dem verkosteten Wein ein entsprechendes Rückenetikett mit allen relevanten Informationen entwerfen. Danach stand das Karaffieren und Servieren eines jungen Côtes du Rhône-Weins auf dem Programm. Der dritte Prüfungsabschnitt erwies sich als der kniffligste Teil. Hier stand die Korrektur einer Weinkarte, in der insgesamt zehn Fehler versteckt waren, auf dem Programm.
Im Nachhinein stellte sich heraus, dass dies die Aufgabe war, die höchstwahrscheinlich über den Sieg entschieden hat. Wer seine Hausaufgaben gemacht hatte und eifrig Appellationen, Domänen und Produzenten der Côtes du Rhône gebüffelt hatte, hatte bei dieser Übung die deutlich besseren Karten.
Zum Abschluss mussten die Nachwuchssommeliers in der klassischen Blindverkostung ihr önologisches Wissen unter Beweis stellen. Innerhalb von fünf Minuten galt es, einen 2000er Côtes du Rhône Villages Beaumes de Venise zu verkosten und zu kommentieren. Eine siebenköpfige Jury, bestehend aus französischen Sommeliers und Gastronomen, bewertete die einzelnen Prüfungsabschnitte.
Wichtige Erfahrungen gesammelt
"Natürlich bin ich ein bisschen enttäuscht, dass es hier für mich nicht zu mehr gereicht hat", bedauert die ehrgeizige Hamburgerin, die ihre Nervosität leider nie ganz ablegen konnte, ihr Abschneiden. "Der Knackpunkt war die Korrektur der Weinkarte, da lief es bei mir gar nicht gut. Aber ich habe in den beiden Tagen jede Menge Erfahrungen gesammelt, die mir sicherlich bei meinem nächsten Wettbewerb zugute kommen werden", findet Maxi Kaulisch. Denn eins ist klar: Der Côtes du Rhône Challenge war mit Sicherheit nicht der letzte Wettbewerb für die angehende Hotelbetriebswirtin.