Die Folge des Goldenen Herbstes war ein früher Lesebeginn. Müller-Thurgau und die anderen frühen Rebsorten wurden bereits ab dem 20. September gelesen.

Ernteverlauf

Die Hauptlese beim Riesling begann um den 10. Oktober und wird bereits Ende dieser Woche weitgehend abgeschlossen sein. Im Jahr 2004 begannen die meisten Betriebe erst zu dieser Zeit mit der Rieslingernte, die Lese dauerte bis weit in den November.

In den Steillagen werden auch noch in den nächsten Wochen viele Winzer weitere Lesedurchgänge vornehmen, um ihren Kunden mit dem 2005er eine Vielzahl an differenzierten, lagenspezifischen, im wahrsten Sinne des Wortes erlesenen Spitzengewächsen bieten zu können. Beim Riesling werden häufig Mostgewichte von über 100° Oechsle erreicht, der Durchschnitt liegt immerhin bei an die 90° (bei den letzten Reifemessungen am 10. Oktober ermittelte das DLR Mosel bereits Durchschnittswerte von 84°).

Die Säurewerte sind moderat und liegen beim Riesling um 3 bis 4 Gramm/Liter niedriger als 2004.

Auch bei den früh reifenden Rebsorten zeigten sich die Winzer sehr zufrieden mit der Qualität. So lagen Elbling, Kerner und Burgundersorten in den Mostgewichten weit über dem Vorjahresergebnis. Selbst bei Massenträgern wie Elbling und Dornfelder liegen die Erträge relativ niedrig, unter den Höchstertragsgrenzen.

Der Blaue Spätburgunder, der inzwischen auf fast 4 Prozent der Rebfläche angebaut wird, verspricht in diesem Jahr bei geringerem Ertrag ebenfalls wieder sehr gute Ergebnisse im Anbaugebiet. Bereits am 3. Oktober wurden hier Mostgewichte von durchschnittlich über 90 Grad Oechsle gemessen, 7 Grad mehr als 2004. Der Dornfelder – ebenfalls bei knapp 4 Prozent Flächenanteil - erreichte bei entsprechender Ertragsreduzierung Mostgewichte von über 80° Oechsle. Insgesamt wird 2005 mit einer Erntemenge von rund 78.000 Hektolitern Rotwein an Mosel, Saar und Ruwer gerechnet.

Die Eckdaten der wichtigsten Rebsorten im Weinjahrgang 2005 (Grundlage: Ernteschätzungen bzw. Messungen des DLR Mosel in Rebanlagen im gesamten Anbaugebiet; ohne Berücksichtigung von Ausnahmeergebnissen):

°Oe=°Oechsle