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Frankreich - Bordeaux - Anbaugebiete - Côtes de Blaye - Geschichte

Bordeaux - Geschichte der Côtes de Blaye

Blaye ist einer der geschichtsträchtigsten Orte von ganz Aquitanien. Das Anbaugebiet der Premières Côtes de Blaye ist mit der Geschichte der Region und ihren Kulturgütern eng verbunden. Der Wein von Blaye, dessen Ursprung weit vor dem Mittelalter zu suchen ist, begleitet seit jeher die Geschichte der Menschheit und unserer Zivilisation.

Wein spielt in allen Dörfern der Region von Blaye eine Rolle, überall wird er über Kirchenportalen oder Säulenkapitellen dargestellt (Verdot). Weinbau ist eine der ältesten landwirtschaftlichen Anbauformen in der Region.

Blick von der alten Zitadelle von Blaye auf die Gironde

Wein mit Geschichte

Griechen und Römer begannen den Weinhandel. Ab Mitte des ersten Jahrhunderts beginnt man im Raum Bordeaux und insbesondere in Blaye Wein zu erzeugen. Weingüter entwickeln sich entlang der Küste von Cubzac bis Saint Ciers-sur-Gironde, denn für den Transport nutzt man die Wasserstraßen.

Man weiß nur wenig über den antiken Weinbau entlang der Gironde. Die einzigen überlieferten Schriften sind von Ausonius aus dem 4. Jahrhundert und von Apoltinius ein Jahrhundert später. Doch weiß man, dass der Wein weiß und bis nach Rom bekannt war.

Zitadelle von Blaye

Bis ins 18. Jahrhundert musste der Weinhandel der Region oft wegen militärischer Sachzwänge zurückstecken, die sich aus der strategischen Lage von Blaye ergaben. Doch als es im 18. Jahrhundert friedlich um die Zitadelle wurde, blühte der Weinhandel und brachte großen Reichtum. Das Renommee der roten und weißen Weine aus Blaye wurde zu dieser Zeit begründet. Von nun an interessierte sich auch der Bordelaiser Weinhandel für Weine aus Blaye und die Nachfrage stieg, wobei die Bretagne lange Zeit einer der größten abnehmer war.

In den Wirren der französischen Revolution ging der Weinbau zurück. Die geringe Produktion diente eher dem Eigenverbrauch als dem Handel. Ab 1830 wendete sich die Region wieder dem Anbau von Qualitätsweinen zu. Nicht nur die Rebsorten, auch die Arbeitsmethoden wurden verbessert.

Von der Plage zum Wohlstand

Seinerzeit wurden die Rebflächen nur manuell bearbeitet, erst 1860 kamen die  ersten Pflüge zum Einsatz. Der echte Mehltau (Oidium) und die Reblaus lehrten die Winzer nach widerstandsfähigen Arten zu suchen, die die beiden Plagen überleben könnten, von denen der französische Weinbau heimgesucht wurde. Das Département Gironde wurde in den Jahren 1851 bis 1857 am schlimmsten heimgesucht. 1853 waren die Erträge in Blaye auf 10% einer normalen Ernte abgesunken.

Als die Rebflächen der Premières Côtes de Blaye wieder saniert waren, trat ein relativer Wohlstand ein. Ab 1860 wurden größte Fortschritte in der Qulität erzielt. Eine Qualität, die vor allen Dingen in Holland, England, Belgien, Deutschland und in Paris geschätzt wird.

© EuropeWine.com, © Maison du Vin de Blaye, Photos: © Hofmaier.com