EuropeWine.com - Freitag, 22. November 2024
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Schweiz - Ostschweiz - Graubünden

Ostschweiz - Graubünden - Geschichte

Schloss Salenegg, Maienfeld

Schon die Römer liebten den Wein aus dem Bündner Rheintal. Der heute begehrte und typische Blauburgunder wurde jedoch erst Anfang des 17. Jahrhunderts heimisch. Junge Bündner Söldner und Bauernsöhne brachten um 1630 Blauburgunder Rebschosse aus dem Burgund in die Herrschaft. Schnell bemerkten dann die schlauen Bündner, wie gut der Blauburgunder-Rebe das wohlige Klima und die kalkhaltigen Schieferböden behagten. Binnen weniger Jahre waren schon 90 Prozent der Rebstöcke durch Blauburgunder ersetzt. Doch bis zur jetzigen Qualität der Bündner Weine war es noch ein langer Weg.

Weinbau betreiben die Bündner bereits seit 2000 Jahren

Die sonnenverwöhnten Halden und Hänge am Fuße steil abfallender Bergflanken bieten ideale Bedingungen für den Rebbau. Nachdem die Macht der Römer zerfiel, erbte die Kirche die Weinberge. Mönche pflegten lange Zeit die edlen Gewächse. Der Weinbau im Bündner Rheintal wird im Jahre 744 erstmals schriftlich erwähnt. Die Ahnen der Bündner Weinbauern und Weinbäuerinnen waren somit offiziell die ersten Winzer in der heutigen Schweiz. Seit dem Mittelalter prägt der Weinbau endgültig die Landschaft am Bündner Rhein.

Der bis ins 17. Jahrhundert mehrheitlich angebaute Weißwein (hauptsächlich Completer) war klimaanfällig und seine Qualität schwankte von Jahr zu Jahr. Um 1630 werden erste Blauburgunder Reben angepflanzt. Junge Bündner Söldner und Bauernsöhne aus der Herrschaft standen während der Zeit der Bündner Wirren im Solde Frankreichs. Dabei lernten sie auch die Weinkultur des Burgunds und seine Reben kennen. Von der Côte d'Or im Burgund brachten Sie dann die neu entdeckten Rebschosse mit in die Heimat.

bei Jenins

 

In den Adelssitzen von Maienfeld und Malans entstanden so erste Versuchsweinberge mit Blauburgunder Reben. Nach drei Jahren wurde dann der erste Traubenertrag gekeltert. Die wunderbar samtige Frucht dieses Rotweins wusste alle zu überzeugen. So wurden die Completer Rebstöcke zügig mit Blauburgunder Reben ersetzt und binnen sieben Jahren waren bereits 90 Prozent der Weinberge auf Blauburgunder umgestellt.

Noch heute bedeckt der Pinot noir über 80 Prozent der Rebfläche von Fläsch bis Reichenau. Und er gilt als der Bündner Wein schlechthin. Doch die innovativen Bündner Weinbauern und Winzerinnen probieren immer wieder neue Sorten und Spezialitäten aus. So zählen wir heute auf 420 Hektaren Rebfläche eine überraschende Vielfalt von über 40 verschiedenen Sorten.

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