EuropeWine.com - Sonntag, 24. November 2024
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Bilderbuch-Herbst ließ Mostgewichte explodieren

Der sehr unterschiedliche Witterungsverlauf 2005 brachte für die Winzer an Mosel, Saar und Ruwer auch einige starke Unwetter.

Unwetterschäden

 

Auf 400 bis 500 Hektar Rebfläche im gesamten Gebiet wurden Reben durch Hagel beschädigt. Besonders hart traf es das Ruwertal: Am 27. Juni zog ein Sturm mit starken Windböen und Hagel aus Westen kommend über die Mosel das Ruwertal hinauf. Vor allem in Eitelsbach sowie in Mertesdorf und Kasel wurden die Weinberge stark getroffen, es gab erhebliche Ernteeinbußen von teilweise mehr als 50 Prozent. Wenige Tage später wurde der Raum Piesport/Minheim/Wintrich an der Mittelmosel von einem Hagelsturm heimgesucht. Ende Juli, am 27.7., hagelte es heftig an der Terrassenmosel im Raum zwischen Bremm und Ellenz-Poltersdorf (Ernteausfälle bis 50 Prozent). An der Obermosel waren ebenfalls mehrere Gemarkungen von Hagel betroffen.

 

Schädlinge

 

Insgesamt traten weder durch Pilze noch durch tierische Schädlinge größere Schäden auf.

Die im Jahr 2004 stark aufgetretene Schwarzfäule trat 2005 wesentlich geringer in Erscheinung. Die Rodung von Drieschen im vergangenen Winter beseitigte viele Infektionsherde. Zudem hatten sich die Winzer nach den Erfahrungen aus 2004 in der Weinbergspflege auf den neuen Schaderreger eingestellt, so dass trotz der günstigen Infektionsbedingungen keine größeren Schäden auftraten.

Die Holzkrankheiten Esca und Eutypa – letztere vor allem beim Elbling an der Obermosel - wurden verstärkt beobachtet.

 

In den von Hagel geschädigten Gemarkungen breitete sich im September und Oktober Fäulnis aus. Der Anteil an Fäulnis bzw. Edelfäule war aber im Gebiet und selbst in einzelnen Lagen sehr unterschiedlich ausgeprägt. Zum Teil wurde aufgrund von Botrytisbefall der Lesebeginn vorgezogen. Hier machte sich eine gute Pflege der Weinberge besonders bemerkbar: Richtige Laubarbeit, Freistellen der Traubenzone und konsequente Botrytisbehandlung sorgten für gesunde Trauben.

 

In einzelnen Gemarkungen, vor allem an der Terrassenmosel z.B. im Calmont, wurden stärkere Wildschäden beobachtet. Wildschweine, Rehe und  Vögel fraßen zahlreiche Rebstöcke kahl. Im Frühjahr gab es bereits Verbissschäden an den Reben.