Griechenland - Weine - Jahrgänge

Griechenland - Weine - Jahrgänge 2000 - 2003

Die griechische Weinszene überschlägt sich förmlich - aber nicht wegen der Olympischen Sommerspiele, sondern wegen des Jahrgangs 2003, der in offiziellen Mitteilungen als "wahrhaftig der beste der letzten Jahrzehnte" gepriesen wird. Selbst wenn - wie immer bei Jahrgangseinstufungen - zu differenzieren ist, und sicher nicht jeder Erzeuger das Optimale aus den Reben herausgekitzelt hat, so steht der 2003er doch in der Qualität merklich über den drei Vorgängern.

2000

Ein sehr guter Jahrgang für Rotweine, von denen im Moment noch viele auf dem Markt sind und gerade erst beginnen, sich zu öffnen. Wer an einen Weißwein aus Patras gerät, wird ihn kaum oxidativ kennen lernen, da der Jahrgang dort als der beste seit 1990 gilt.

2001

2001 war Griechenland durchgängig mit dem Ernteergebnis zufrieden. Vor allem in nördlichen Regionen wie Thrakien und Chalkidiki wuchsen Weine mit viel Reifepotenzial. Auch die Rotweine präsentieren sich trotz etwas höherer Erträge wie normal inzwischen in guter Form, können aber dennoch einige Zeit lagern.

2002

Ein Jahrgang mit sehr großem Gefälle. In Nemea konnten durch anhaltenden Regen nur wenig gesunde Rotweintrauben geerntet werden. Hier hat sich deutlich die Spreu vom Weizen getrennt. Richtig gute Qualität konnten nur wenige Weinmacher erzeugen, ansonsten gab es viele Ausfälle. Besser erging es der Sorte Xynomavro im Norden; in Naoussa, Amynteon und Goumenissa sowie Rapsani entstanden sogar ausgezeichnete Weine. Gut geraten sind auch die Weißweine auf dem Peloponnes (Mantinia, Patras) sowie in Attika.

2003

Der Ertrag war fast überall geringer als in den Vorjahren. Aber die Trauben waren gut ausgereift, in perfektem, gesundem Zustand und lieferten ausgezeichnete Weine mit guter Frucht und stabiler Säurestruktur. Die  anspruchsvollen Mitglieder der Ariston-Gruppe sprechen von "sensationellen Qualitäten".

Der Blick in einige Regionen zeigt, dass es nahezu überall beste klimatische Bedingungen gab. So waren die Witterungsverhältnisse in Thrakien (Nordgriechenland) hervorragend, mit Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, was die Aroma- und Säurebildung positiv beeinflusste.

In Makedonien war der Sommer mild; die Reben profitierten von guten Wasserreserven aus dem Vorjahr. Besonders viel ist von den Gewächsen aus der Sorte Xynomavro zu erwarten. Aber auf die Ergebnisse muss man noch warten, weil die roten Topgewächse oft erst drei Jahre nach der Lese auf den Markt kommen.

Die Weißweine von Chalkidiki sind besonders aromatisch, die Rotweine weich und reich im Geschmack. In der Region beim Götterberg Olymp, Rapsani, beklagte man zwar zunächst überraschende Spätfröste im April, was zu einer kleinen Erntemenge beitrug. Doch die roten Jungweine stellen mehr als zufrieden. Attika, das Gebiet rund um Athen, musste zwar mit sommerlicher Dürre zurecht kommen.

Aber auch hier schlug das Menge-Güte-Gesetz voll durch: 20 bis 30% weniger, aber dafür eine Top-Traubenqualität. Gestrahlt wurde ebenso auf dem Peloponnes. Die guten Wasserreserven aus dem Winter halfen, trockene Sommermonate zu  überbrücken. Die relativ geringen Mengen ließen sich durch hervorragende Qualitäten verschmerzen.

Auf den Inseln gab es überall gute Nachrichten. Die Reben auf Santorini waren sehr wüchsig (sogar in den Sommermonaten kam es vereinzelt zu Regengüssen und Wolkenbrüchen). Der Gesundheits- und Reifezustand der Trauben wurde auf hohem Niveau eingestuft. Samos erntete etwa 10% mehr als normal, aber die Qualität war sehr gut. Gleiches gilt für die Insel Kephalonia im Westen des Festlandes.

© EuropeWine.com, Text: © Fachzeitschrift Wein+Markt, Wein-und-Markt.de