Die Aufstellung einer Klassifizierung wurde dem Handelsmaklerverband der Bordelaiser Börse von der Bordelaiser Handelskammer anvertraut, um die Weine der Gironde im Rahmen der Universalausstellung darzustellen, die von der kaiserlichen Regierung unter Napoléon III organisiert wurde.

Die Aufgabe lautete: "Eine Klassifizierung zu veröffentlichen, die auf die Erfahrung langer Jahre zurückgreift, deren Elemente aus bester Quelle stammen und von den in den Maklerarchiven existierenden Notierungen bestätigt wurden".

Am 18. April 1855 gibt der Maklerverband seine Aufstellung ab. Sie ist weit davon entfernt, eine Momentaufnahme zu sein, sondern versteht sich vielmehr als "Ergebnis einer mehr als hundert Jahre alten Entwicklung".

Diese Klassifizierung sollte für alle Rotweine der Gironde aufgestellt werden, hat jedoch nur Weine des Médoc und einen aus dem Gebiet der Graves ausgewählt.

Der Verband ergänzt kurz darauf, dass er "keinerlei Überlegenheit innerhalb einer Stufe zuweisen wolle: Weine der gleichen Klassifizierung seien als ebenbürtig anzusehen".