Frankreich - Beaujolais - Weine

Weine aus dem Beaujolais

Foto: Faber & Partner

Die Weinberge der Beaujolais Villages liegen im Zentrum des Beaujolais und ziehen sich über 30 km von Norden nach Süden.

 

 

Der Wein wird aus der Gamay-Traube gewonnen, die auf den im Beaujolais vorherrschenden Granit- und Kalkböden optimale Bedingungen findet.

Trotz ihrer tiefroten Farbe liefert die Gamay-Traube weißen Saft - die rote Farbe geht erst während der Gärung von den Beerenhäuten in den Wein über. Die Trauben werden ausschließlich von Hand gelesen, nur so ist es möglich, die für den Beaujolais typische und einzigartige Keltermethode, die "Vinification beaujolaise" anzuwenden.

Bei dieser Art der Weinbereitung werden ganze Trauben mit Stielen und ohne Zusatz von Kohlensäure vergoren. Der Beaujolais bekommt dadurch seinen fruchtigen und frischen Charakter und entwickelt nur feine Gerbsäuren. Das Geschmacksspektrum reicht - je nach Lage und Qualität - von bodenständig und ehrlich bis zu elegant und hinreißend duftig.

Alle Beaujolais-Weine sind Qualitätsweine mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung. Insgesamt 12 Appellationen sind in der Weinregion im Herzen Frankreichs zu Hause. Die Weine der Appellation Beaujolais Contrôlée wachsen überwiegend auf Kalkböden, sind leicht und fruchtig, passen sehr gut zu französischen Wurstwaren und Käse, und sollten bereits im Jahr nach der Ernte getrunken werden.

Die Weine der Appellation Beaujolais Villages Contrôlée passen dagegen am besten zu Geflügel und zartem Fleisch und erreichen ihre optimale Reife nach ein bis zwei Jahren. Villages-Weine sind typischerweise frisch und feinfruchtig und schmecken nach den Aromen zarter Blüten und feiner roten Beeren.

Sie sind hervorragende Frühlings- und Sommerweine, werden relativ kühl bei 11 - 12° C getrunken und sind die perfekten Begleiter eines geselligen Grillabends oder eines Picknicks im Grünen. Die Spitzengewächse wachsen auf einer der insgesamt zehn Cru-Lagen im Norden des Beaujolais.

Diese Weine haben aufgrund besonderer Bodenbeschaffenheit und Lage ihren eigenen unverwechselbaren Charakter und können auch mehrere Jahre lagern.

Etwa ein Drittel der gesamten Beaujolais-Lese kommt als "Beaujolais Nouveau" - auch "Primeur" genannt - am dritten Donnerstag im November als erster Wein des neuen Jahrgangs auf den Markt. Diese Tradition reicht bis weit ins 19. Jahrhundert zurück.

Im Gegensatz zu den deutschen "jungen" Weinen, wie dem Federweißer und dem Roten Sauser, ist die Gärung beim "Beaujolais Nouveau" bereits vollständig abgeschlossen. Es handelt sich um einen fertigen Wein, der lediglich früher abgestochen wird.

"Der Neue aus dem Beaujolais ist ein frischer, fruchtiger, lebendiger und in seinen Spitzen köstlicher Wein für den unmittelbaren Genuss. Jedes Jahr im November wird er mit Spannung auf der ganzen Welt erwartet." Auf der ganzen Welt? Nicht mehr ganz. Diese geniale "Marketingmasche" funktionierte über viele Jahre hinweg wunderbar. Ähnlich wie die süßen deutschen Massenweine die deutschen Spitzenweine im Ausland überschatten, macht dies die große Masse dieser bei uns offenbar so begehrten "Beaujolais Nouveaus" gegenüber den Spitzenweinen des Beaujolais.

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