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''Le Beaujolais Nouveau est arrivé''

Foto: Faber & Partner

Dieser Titel eines 1968 von René Fallet veröffentlichten Buches wurde zum weitberühmten Slogan, der die Ankunft des Neuen ankündigt. Schritt für Schritt breitete sich der Primeur in den 60er Jahren zunächst in ganz Frankreich aus und eroberte ab den 70er Jahren die ganze Welt.

Ein reiner Marketing-Gag?

Die Erfolgsgeschichte des Beaujolais Nouveau gründet vielmehr darin, dass sich die Winzer auf eine alte Tradition zurückbesannen.

Er erinnert an die Zeit, in der die Menschen in den Lyoner Bistros ungeduldig auf den neuen Wein warteten, als die Arbeit in den Seidenmanufakturen so richtig Durst machte und der Beaujolais zum "dritten Fluss" von Lyon wurde.

Er wurde damals im Pot, der typischen 46-cl-Flasche aus dem Beaujolais, serviert. Beim Bezahlen stellte der Wirt die Flaschen nebeneinander und rechnete in Metern ab.

Die Gamay-Traube eignet sich hervorragend dafür, junge, frische und fruchtbetonte Weine auszubauen, da sie wenig tanninhaltig ist.

Der Neue aus dem Beaujolais gibt nicht vor, ein großer Wein zu sein. Was die Qualität betrifft, sind ihm natürlich die länger ausgebauten Beaujolais, Beaujolais Villages und vor allem die Spitzengewächse voraus.

Bereits wenige Wochen nach der Lese wird er auf Flaschen gezogen. Dennoch wird er jedes Jahr von Menschen auf der ganzen Welt mit Spannung erwartet. Bezeichnend für den Nouveau sind seine rubinrote Farbe mit Veilchenschimmer und sein aromatischer Duft nach frischen Rosinen und roten Früchten.

Man liebt ihn für ein glanzvolles Aussehen, seine jugendliche Frische, seine Geselligkeit und - nicht zuletzt - für seine Unkompliziertheit.

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