Bilderbuch-Herbst an der Mosel ließ Mostgewichte explodieren

Viel Sonne, hohe Temperaturen und eine gute Niederschlagsverteilung charakterisieren den Vegetationsverlauf 2005 – der ideale Mix aus Regen und Sonne für die Reben.

Vegetationsverlauf 2005

 

Aber auch Unwetter in größerem Ausmaße hinterließen ihre Spuren in den Weinbergen der gesamten Region. Auf 400 bis 500 Hektar Rebfläche, so die Schätzungen, wurde durch Hagel die Ernte teilweise vernichtet.

Die folgenden Messdaten (Temperaturen, Sonne, Niederschläge) stammen vom Wetteramt Trier und wurden in Trier gemessen.

 

Der Winter 2004/05 war mit 216 mm niederschlagsarm, ein Drittel weniger als im langjährigen Mittel (325 mm), und mit durchschnittlich 2,9 Grad Celsius etwas wärmer als im Mittelwert (2,8° Celsius). Diese Entwicklung setzte sich im Frühjahr fort. April und Mai waren um 1,5° wärmer als der 30-jährige Mittelwert, die Niederschläge etwas geringer. Die Sonnenscheindauer lag 20 Stunden über dem Mittelwert von 360 Stunden. Der Austrieb der Reben lag (wie 2004) bei Riesling und Müller-Thurgau um den 23. bis 25. April und damit um eine Woche früher als im Mittel der Jahre. Spätfröste gab es nicht.

 

Bei der Rebblüte (Vollblüte Riesling 16.Juni) lag der Vegetationsvorsprung schon 12 bis 13 Tage vor dem langjährigen Mittelwert. Der Blüteverlauf war sehr unterschiedlich, bei Riesling gab es zum Teil Verrieselungen. In der zweiten Junihälfte bis in den Juli war das Wetter mit Wärme und ausreichend Feuchtigkeit sehr günstig, die Reben wuchsen rasant. Anfang Juli erreichten die Beeren bereits Erbsengröße. Mit 18,1° Celsius im Juni und 19° im Juli lagen die Durchschnittstemperaturen weit über dem 30-jährigen Mittelwert von 15,7° bzw. 17,6°C.

 

Die Niederschläge waren im Juni sehr gering, nur 17 mm im Vergleich zu 73mm im Mittelwert. Der Juli brachte mehr Regen (111 mm, Mittel 70 mm). Während im Juni die Sonnenscheinstunden mit 259 noch weit über dem Mittel (206) lagen, geriet der Juli in Sachen Sonne mit 210 Stunden schon unterdurchschnittlich.

 

Der August brachte dann neben geringerem Sonnenschein auch niedrigerer Temperaturen: Nur 16,4° Celsius zeigte das Thermometer durchschnittlich (30-j. Mittel: 17,1°).  Die Sonne schien nur an 191 Stunden (201). Aber es regnete auch sehr wenig, mit 37 mm fast 50 Prozent weniger als üblicherweise im August (71 mm). 2004 hatte es im August gar 116 mm Niederschläge gegeben. Der  Temperatureinbruch bremste den Vegetationsverlauf kaum. Der Reifebeginn trat beim Riesling um den 10. August ein, 20 Tage vor 2004 bzw. dem langjährigen Mittelwert (30. August). 2003 lag der Reifebeginn bereits am 2. August.

 

Der September war mit durchschnittlich 16,3° Celsius um 2,2° wärmer als im langjährigen Mittel, die Niederschläge waren um 31 Prozent geringer und die Sonne schien 47 Stunden mehr als im Mittel. Dieses Wetter brachte den Reben eine enorme Entwicklung, die sich auch mit einem weitgehend sonnigen und warmen Oktober fortsetzte. Die Nächte im Oktober waren relativ kühl, nach dem morgendlichen Nebel überschritt das Thermometer aber bis zum vergangenen Sonntag häufig die 20°-Marke.