Schweiz - Ostschweiz

Ostschweiz - Weißweinsorten

Räuschling

Genau wie der Blauburgunder, oftmals als Clevner bezeichnet, die praktisch einzige rote Traubensorte der Ostschweiz darstellt, dominiert bei den Weißweinen eine Sorte, nämlich der Müller-Thurgau (Riesling × Sylvaner). Obwohl man versucht, diesen als einheimische Rebe zu bezeichnen, haben wir doch die wohl erfolgreichste Neuzüchtung des letzten Jahrhunderts dem Schweizer Professor Müller zu verdanken. Als Kind vom Schattenufer des Bodensees kannte er die Säure des Elblings und die Sorgen der Winzer, wenn ihre Trauben in regnerischen Sommern nicht ausreifen wollten.

Der begabte Botaniker war kaum 26 Jahre alt, als er an die damals preußische Versuchsanstält nach Geisenheim berufen wurde. Dort war es sein Ziel, eine frühreife Sorte mit geringen Ansprüchen an Standort, Boden und Klima, eine Rebe mit kräftiger Blüte und gutem Ertrag zu züchten.

Er fand die Lösung in der Kreuzung der Sorten Riesling und Sylvaner, die heute auf der ganzen Welt ihm zu Ehren seinen Namen Müller-Thurgau trägt.

Der Pinot Gris (Grauburgunder), der Gewürztraminer und der allmählich wiederentdeckte, feinnervige Räuschling, stellen einige originelle Weinspezialitäten dar, die meist perfekt vinifiziert, die Palette der Ostschweizer Weißweine um interessante Aspekte erweitern.

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