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Duque verteidigt die gastronomische Kultur des Mittelmeerraums gegenüber der von der Globalisierung aufgezwungenen Gleichförmigkeit

Der spanische Astronaut erhielt in Logroño den Prestige-Preis Rioja 2003

14.07.03. Der spanische Astronaut Pedro Duque zeigte sich in Logroño bei der Entgegennahme des Prestige-Preises Rioja 2003 als eifriger Verfechter der Besonderheiten und Traditionen der europäischen Gastronomie gegenüber der von der Globalisierung aufgezwungenen Gleichförmigkeit.

Dieser Preis wird vom Consejo Regulador, dem Kontrollrat der Herkunftsbezeichnungen und des Gütesiegels der "D.O. Calificada Rioja", an Persönlichkeiten vergeben, die im Rahmen ihrer jeweiligen Tätigkeiten dazu beitragen, die den Völkern mit Weinbautradition eigenen Werte und Bräuche hervorzuheben und zu bewahren.

Die Jury dieser in der Identifizierung des Weines mit der Kultur wegweisenden Initiative entschied, die Auszeichnung dieser zehnten Auflage an Pedro Duque zu verleihen und begründete dies in der Preisurkunde mit "seiner herausragenden wissenschaftlichen Tätigkeit als Astronaut in Verbindung mit seiner Weinkenntnis und seiner Hochachtung für den Wein und seine Kultur", was der Preisträger in seiner Rede dann auch bestätigte.

Die Preisverleihung, die am Sitz des Consejo Regulador stattfand und an der Amtsträger aus der Rioja, dem Baskenland und Navarra und mehr als 200 geladene Gäste in Vertretung des Winzersektors und der gesamten Gesellschaft der Rioja teilnahmen, begann mit den Grußworten des Ratspräsidenten.

Angel de Jaime dankte Pedro Duque dafür, "uns die Ehre zu erweisen, seinen Namen in die Liste der berühmten Persönlichkeiten der Literatur, der Musik, der Kunst, der Wissenschaft oder des Sports einzureihen, die diesen Preis in der Vergangenheit entgegengenommen und auf diese Weise dazu beigetragen haben, das Ansehen dieses Preises zu festigen, und die sich mit dessen Entstehungsgedanken identifizieren, in der Gesellschaft positive Meinungen über die natürlichen, gastronomischen und kulturellen Aspekte zu schaffen, die den Wein zu einem gesunden Lebensmittel machen und ihn von anderen alkoholischen Getränken unterscheiden".

Der Ratspräsident nahm Bezug auf die Parallelen zwischen dem so genannten "Wettlauf ins All" und der brillanten Entwicklung der Rioja im letzten Drittel des zwanzigsten Jahrhunderts, da "beide zu Ende der sechziger Jahre abhoben, und während die technologische Entwicklung und die hohen Investitionen dem Menschen den Sprung in den Weltraum ermöglichten, bedeuteten sie für die Rioja die Möglichkeit, ihre traditionelle Qualität in das beste Argument für die Expansion auf den internationalen Märkten zu verwandeln".

"Nachdem die Reisefreudigkeit unseres Weines allgemein bekannt ist und wir ab heute mit einem derart qualifizierten Botschafter wie Dir rechnen dürfen, kannst Du sichergehen, dass die Rioja in der Folge dieser neuen avantgardistischen Wegrichtung ganz vorne mitmischen wird, wenn uns die Zukunft die Gelegenheit beschert, neue Märkte zu schaffen. Wenn nämlich etwas unsere Winzer auszeichnet, so ist es ihr Unternehmergeist und ihr Bestreben, sich selbst zu übertreffen. Diese Eigenschaften sind der Ausgangspunkt für diejenigen, die, wie Du, das Abenteuer der Eroberung des Weltraums in eine der größten Herausforderungen der Menschheit verwandelt haben.

Angel de Jaime betonte in seiner Rede besonders die Notwendigkeit, weiterzuarbeiten, um das vom Prestige-Preis Rioja verfolgte Ziel zu erreichen, "weil in diesem großartigen Weinland immer noch unverständliche Haltungen gegenüber dem Wein, seiner Welt und seiner Kultur eingenommen werden. Dies soll an einem aktuellen Beispiel illustriert werden: im Gegensatz zu der vom neuen Reben- und Weingesetz eingeführten Behandlung des Weins als Lebensmittel schließt der Gesetzesentwurf über den "ungebührlichen Verzehr alkoholischer Getränke" in gleicher Weise den Wein mit ein, ohne zu berücksichtigen, dass ihm aufgrund seiner Zusammensetzung, seiner Konsummerkmale und seiner kulturellen Wurzeln, die sich deutlich von anderen alkoholischen Getränken unterscheiden, eine andere spezifische Behandlung zuteil werden müsste".

Zum Abschluss sagte der Ratspräsident, dass die Verleihung des Preises an eine junge Persönlichkeit mit beruflicher Tätigkeit in einem brandaktuellen Betätigungsfeld "die nachdrückliche Entscheidung der Winzer der Rioja" symbolisiere, "den Stolz auf ihre Vergangenheit zu erhalten und für eine bessere Zukunft in einer Zeit weinbaulicher Unsicherheit zu kämpfen, die die neuen Änderungen der Vorschriften erahnen lassen".

Nächstes Ziel: Rioja in den Weltraum bringen

El Pleno del Consejo Regulador ha decidido prohibir el riego de viñedo desde el próximo día 26 de julio en toda la Denominación, decisión adoptada por Dem Jurymitglied Adrián Piera Jiménez gebührte die Lobrede auf den Preisträger, in der er auf dessen glänzende Karriere in der Wissenschaft und der Raumfahrt einging. Danach überreichte ihm der Präsident der Rioja Pedro Sanz die repräsentative Skulptur des Preises. Pedro Duque, der sich freute, in der Rioja zu sein, die er als "Wiege eines großen Teils der gastronomischen Kultur unseres Landes" bezeichnete, fühlte sich durch die Auszeichnung geehrt und brachte sein Engagement zum Ausdruck, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten für die gastronomische Kultur Europas einzusetzen und sie so bald wie möglich in den Weltraum zu bringen.

Pedro Duque ist der Ansicht, dass es keinen Hinderungsgrund dafür gebe, Wein in die Ernährung der Astronauten im Weltraum aufzunehmen, da "die Ärzte, die diesen Ernährungsplan für einen langen Aufenthalt in der Internationalen Raumstation entwarfen, den Konsum einer Flasche Wein pro Woche eingeschlossen hatten". Doch sei dann einer dieser originellen Verbände aufgetreten, die es in Nordamerika zuhauf gebe, und habe die Existenz eines Gesetzes angeführt, das jegliches alkoholhaltige Getränk in Regierungsgebäuden untersage. "Über diese Vorurteile ist man noch nicht hinweggekommen, und die NASA legt weiterhin gegen die Möglichkeit des Weinkonsums in der Weltraumstation ihr Veto ein. Ich hoffe, dass wir diesen Standpunkt ändern können, sobald wir Europäer vollberechtigte Mitglieder sind und dieselbe Entscheidungskompetenz haben".

Denn wie Pedro Duque erzählt, gebe es in der Europäischen Raumfahrtagentur durchaus eine Weinkultur, da ein beträchtlicher Teil ihrer Mitglieder aus Ländern stamme, in denen diese Tradition verwurzelt sei. "Wir werden versuchen, diese Kultur der Vielfalt, die Europa gegenüber der uns von der Globalisierung aufgezwungenen Gleichförmigkeit auszeichnet, in den Weltraum zu tragen, damit die neuen Zivilisationen, die wir auf anderen Planeten entdecken, die Möglichkeit haben, diese Verschiedenartigkeit zu erleben". Pedro Duque ist nämlich davon überzeugt, dass es Leben an anderen Orten des Universums geben müsse, da wir täglich neue Planeten entdeckten, die unserem Planeten ähnlich seien. Er bedauert jedoch, dass noch ein derart großer Unterschied zwischen den technologischen Fähigkeiten der Europäer und der Amerikaner bestehe: "ich wünschte, ich könnte ankündigen, dass Europa beginnt, so viel in Wissenschaft und Technologie zu investieren wie die Vereinigten Staaten". Und er betrachtete es als ein gutes Beispiel, wie die Weinbauindustrie der Rioja die technologische Herausforderung annähme und dabei stets die althergebrachte Qualität und Vielfalt bewahre. "Die Rioja hat nun einen Astronauten: mit Freuden werde ich von ihr sprechen, wohin ich auch gehe", bekräftigte der Held des Abends.

Der Regierungspräsident der Rioja Pedro Sanz hielt die Schlussrede und bat den Preisträger, als Botschafter für den Riojawein tätig zu werden, damit dieser der erste sei, wenn eines Tages Wein im Weltraum getrunken werde. Er erinnerte auch daran, dass die Rioja zwar bereits einen interessanten "Internationalisierungsplan" aufgestellt habe, man aber vielleicht nicht auf einen "intergalaktischen Plan" verzichten solle. "Fürs Erste haben wir schon mal einen Flughafen, ich weiß nicht, ob auch eines Tages eine Raumstation dazukommen wird", sagte er zum Abschluss. Die Gäste ließen den Abend mit einem hervorragenden, vom Chefkoch Lorenzo Cañas zubereiteten Abendessen im Restaurant La Merced in Logroño ausklingen, zu dem die acht offiziellen Weine des Consejo Regulador ausgeschenkt wurden.

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