Schweiz - Westschweiz - Neuenburg

Die Weine vom Neuenburgersee

Wenn wir die europäische Großwasserscheide überschreiten, welche die Wasser der Rhone vom Einzugsgebiet des Rheins trennt, treffen wir in der Ebene von Orbe auf die ersten Jurareben.

Die letzten Ausläufer des waadtländer Rebgebietes erstrecken sich dabei mit der Weinbauregion von Bonvillars bis an das Südende des Neuenburgersees.

Dann aber beginnt bei Vaumarcus das eigentliche Neuenburger Weinland. Vin de Neuchâtel ist die einheitliche Bezeichnung für die hier produzierten Weine, gleichgültig, ob es sich um Rot- oder Weißwein handelt. Seit der Einführung der AOC-Gesetzgebung im Jahr 1993 ist auch der Hinweis auf einen Ortsnamen zulässig, wenn mindestens 85 Prozent des Weins aus einer der 18 Weinbaugemeinden kommen und der Rest aus einer anderen Neuenburger Gegend stammt. Lediglich drei kantonale Crus haben das Recht, eine eigene Appellation zu benutzen. Sie sind entsprechend gesucht: Château Vaumarcus, Domaine de Champréveyres und Hôpital de Pourtalès.

Die Neuenburger Winzer produzieren ebenfalls in kleinen Mengen einige Weißwein-Spezialitäten. Ihre Finesse, ihre Rasse und ihre Seltenheit haben längst die Weinfreunde überzeugt. Wir erwähnen insbesondere den Chardonnay und den Pinot Gris.

In guten Jahren liefern die Weinberge einen Pinot Noir, der zu Recht als einer der besten der Schweiz angesehen wird, ein wenig auch wegen seiner Verwandschaft zu den Pinots der Bourgogne.

Einige Weinproduzenten bauen den Rotwein auch im Barrique aus, was noch mehr den burgundischen Charakter hervorhebt. Als Roséwein vinifiziert, ergibt der Pinot Noir einen delikaten, fruchtigen und frischen Wein.

Diese ursprünglich Neuenburger Spezialität wird heute auch in anderen Schweizer Anbaugebieten produziert.

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