Schweiz - Westschweiz

Der Einfluss des Burgunds

Zwar dominiert an den Juraseen die Chasselastraube, doch ist bereits der Einfluss des nicht allzu fernen Burgunds zu spüren. Der Pinot Noir ist die einzige, offiziell zugelassene Rotweinsorte. Seine Bedeutung ist im letzten Jahrzehnt beträchtlich gewachsen.

Im übrigen trifft man hier und da auch auf die in der Ostschweiz dominierende Rebsorte Müller-Thurgau (Riesling × Sylvaner). Um die Wahrheit zu sagen: die Weine der Juraregion haben nicht das Feuer der Walliser Weine oder der Gewächse des Lavaux.

Dafür besitzen sie eine seltene Rasse und Spritzigkeit, die aus einem überdurchschnittlichen Gehalt an Kohlensäure resultiert, wie sie bei der Gärung entsteht und teilweise auch noch in der Flasche bleibt.

Wenn der Wein aus der Flasche hoch eingeschenkt wird, beginnt er im Glas besonders schön zu perlen und läßt auf der Oberfläche eine Art Stern aufblähen.

War bis etwa 1960 der Gobelet-Schnitt an Stickelbau die vorherrschende Erziehungsform für die Reben, so steht heute die moderne Drahtrahmenerziehung im Vordergrund. Auch die Zeilenbreiten wurden ausgedehnt, außer auf den kleinen Rebparzellen wo dies nicht möglich war. Heute arbeite man mit Zeilenbreiten von 1,50 bis 2,9m. Diese Anbaumethode erlaubt einen hohen Grad der Mechanisierung der Weinbergsarbeiten und damit ein rationelleres Vorgehen, ohne dabei von einer Pflanzdichte, die man für gehobene Weinqualitäten braucht, abzurücken. Die Stockdichte erreicht mindestens 5000 Rebpflanzen pro Hektar. Es ist in diesem Zusammenhang immer wichtig zu betonen, daß die Weinqualität aus einem Gleichgewicht zwischen der Rebfläche und der darauf erzielten Traubenmenge resultiert, und nicht allein von der Stockdichte abhängt. Schließlich erlaubt diese Reberziehungsmethode einen besseren Schutz der Böden gegen Erosion (Auswaschungen) und den Verlust von Nährstoffen im Boden.

© EuropeWine.com, © SWEA, Photos: © Hofmaier.com